Last Updated on 26. Mai 2025 by Katja Reetz Visualcoaching
Einleitung
Ich bin von Umani Wendler eingeladen worden an ihrer Blogparade teilzunehmen und etwas über meine 5 wichtigsten Werte zu schreiben. Dieser Einladung folge ich liebend gerne, denn die Arbeit mit den eigenen Werten ist für mich eine der wesentlichsten Dinge, wenn es um das Thema Veränderung, Wachstum und innere Arbeit geht. Sie bilden die die Basis und das stabile Fundament, das es ermöglicht Neues zu erproben, Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren, eigene Muster zu hinterfragen, Blockaden zu lösen.
Die eigenen Werte sind Grundlage für ein integeres Leben, so wie es gedacht und zum eigenen höchsten Wohl ist. Sie helfen in herausfordernden Situationen, sich auszutarieren und Entscheidungen FÜR DICH zu treffen, statt den Erwartungen im Außen zu entsprechen, gefallen zu wollen oder in eine Richtung mitzulaufen, die nicht die eigene ist.
Für mich gilt dabei: Meine Werte sind nicht in Stein gemeißelt. Ich prüfe regelmäßig, ob sie noch stimmig sind. Lange Zeit haben mich die Werte Authentizität und Begeisterung begleitet. Der dritte Wert war für mich immer schon eher variabel. Mal war es Leichtigkeit, dann eher die Lebensfreude.
2024 haben sich mit meiner Ausbildung zum Energetic Soulwork® Coach noch. mal alle drei Werte geändert und lauten jetzt WAHRHAFTIGKEIT, OFFENHEIT & HUMOR.

Wahrhaftigkeit
Wahrhaftigkeit hat für mich 2024 meinen Wert Authentizität ersetzt. Für den ein oder anderen mag es (fast) das gleiche sein. Und doch spüre ich sehr deutlich den entscheidenen Unterschied. Ich lade dich ein, gerne auch einmal nachzuspüren, welche Wirkung der Klang des jeweiligen Wortes für dich hat und ob du für dich ebenfalls einen Unterschied wahrnehmen kannst?
Wahrhaftigkeit bedeutet für mich, mein Sein, mein Handeln, meine Gedanken, meine Entscheidungen dahin zu überprüfen, ob sie MIR, mit allem was ich bin, auch entsprechen. Ob sie WAHRHAFTIG sind.
- Wo hält mich ggf. noch Angst zurück?
- Wo nehme ich mich zurück, um andere Menschen nicht zu verletzen, sie vor den Kopf zu stoßen oder um sie nicht zu enttäuschen?
- Was tue ich aus Angewohnheit, ohne es jedoch zu fühlen?
- Bin ich bereit, mich mit allem was ich bin, zuzumuten?
- Wie beeinflussen mich Erwartungshaltungen, die im Außen an mich gestellt werden?

In diesen Situationen hilft mir dieser Wert weiter …
Die oben genannten Fragen stelle ich mir immer dann, wenn ich merke, ich bin in bestimmten Situationen nicht ich selbst. Hier fühlt sich etwas falsch an. Das kann zum Beispiel im Umgang mit Freunden oder Familie sein. Auch innerhalb meiner Beziehung habe ich mich immer wieder ertappt, nicht wahrhaftig zu sein, sondern eine Rolle zu spielen. Wie oft habe ich mich früher zurück genommen, weil ich nicht auffallen wollte?
Der Wert Wahrhaftigkeit lässt mich vor allen Dingen achtsamer mit mir selber sein. Es gibt auch heute noch Momente, in denen ich mich nicht zuzumuten oder nur einen Teil der Wahrheit auszusprechen. Der Unterschied ist. Ich habe mich bewusst dafür entschieden. Und diese Entscheidung kann durchaus eine wahrhaftige Entscheidung sein – alleine dadurch, dass sie bewusst getroffen wurde.
Wahrhaftigkeit beinhaltet für mich immer eine Art inneres Bewusstsein und eine Selbstreflektion meines eigenen Seins und meines Handelns. Nach besten Wissen und Gewissen. Danach strebe ich. So will ich leben.
Offenheit
Der Wert Offenheit ist nicht wirklich neu auch wenn er es erst 2024 in die Liste der Top 3 Werte geschafft hat. Manchmal habe ich das Gefühl, dass manche Werte ein gewisses Alter benötigen, um sie tatsächlich zu verstehen und leben zu können.
Ich habe schon immer gesagt und gedacht, dass mir Neugierde und Offenheit wichtig sind. Wie man an der Kombination der beiden Worte merkt, war die Offenheit für mich viele Jahre an die Neugierde gekoppelt. Offenheit hat in diesem Zusammenhang für mich bedeutet, dass ich offen bin für das, was sich zeigen will. Ohne Erwartung. Ohne Ziel vor Augen.
Diese Form der Offenheit hat mir eine große Experimentierfreude geschenkt, hat Möglichkeiten aufgezeigt, wo zunächst nur eine Sackgasse zu sehen war und hat mich gemeinsam mit der Neugierde auch angetrieben mutig neue Wege zu beschreiten.

Wie sich dieser Wert gewandelt hat
Der Wert Offenheit hat sich in den letzten Jahren von seiner Bedeutung für mich geändert. Er ist vielschichtiger geworden und geht tiefer. Um diese Tiefe und die Möglichkeiten dieses Wertes erkennen zu können, musste ich erst in der Lage sein, mir selbst die Stabilität zu schenken, die Offenheit meiner Meinung nach braucht.
Offenheit bedeutet für mich inzwischen auf zu machen. Mehr noch: mich selbst weit zu machen. Und zwar für alles, was mich umgibt. Menschen, Tiere, Räume, Dinge, Beziehungen. Ich versuche all’ dem mit einem offenen Herzen zu begegnen, nicht zu be- und schon gar nicht zu verurteilen.
Nein, das gelingt mir nicht immer. Da bin ich weit von entfernt. Aber dieser Wert erinnert mich immer wieder daran, in dieser Hinsicht mein Bestes zu geben. Er erinnert mich daran, dass alles, mit allem verbunden ist. Darüber hinaus erinnert es mich, WIE die Dinge zusammenhängen. Wenn ich an der einen Schraube drehe, dann verändert sich oft das ganze System.
Dieser Wert lässt mich demütig und zugleich großzügig sein. Anderen gegenüber, aber auch mir selbst gegenüber. Er zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, weil ich weiß, dass dieser Wert und mein Bemühen darum, diese Welt ein bisschen besser werden lässt.
Wert Nr. 3: Humor

Bei diesem Wert könnte man im ersten Moment meinen, dass er etwas zu banal ist, um es in die Top 3 der Werte-Liste zu schaffen. IST ER NICHT! Im Gegenteil. Dieser Wert ist vielleicht der wichtigsten Wert in meiner Werteliste.
Viel, viel zu lange habe ich auf den Humor in meinem Leben verzichtet. Du hast richtig gelesen. In den vergangenen Jahren meiner Selbstständigkeit war ich oft sehr ernst und sehr gewissenhaft unterwegs. Ich könnte auch sagen: Ich habe eine gewisse Verbissenheit an den Tag gelegt.
Klar ist es wichtig, das eigene Unternehmertum ernst zu nehmen. Un dich finde es auch wichtig meine Klientinnen mit ihren Sorgen, Ängsten, Gedanken und Themen ernst zu nehmen. Es macht hingegen wenig bis gar keinen Sinn, dabei den Humor außen vor zu lassen. Denn Humor bedeutet nicht, etwas in Lächerliche zu ziehen oder nicht ernst zu nehmen. Humor eröffnet in erster Linie erst einmal eine andere Perspektive.
- ich lerne auch mal über mich selbst zu lachen, statt mich selbst im Drama festzuhalten
- kleine und auch größere Fails kann ich durch den Humor mit einer gewissen Gelassenheit zu betrachten
- Humor erhöht meine Freude bei der Arbeit enorm und damit auch meine Kreativitätsenergie
- vieles geht mir mit Humor leichter von der Hand und das Leben lastet nicht permanent zentnerschwer auf meinen Schultern.
- mit Humor lade ich automatisch mehr Freude und Leichtigkeit in mein Leben ein und das kommt nicht nur meinem Business, sondern auch meinen Klienten zu gute.
- statt mir Sorgen zu machen, ob mich mein Umfeld dann noch ernst nimmt, nehme ich mich selber ernster, weil Humor etwas ist, was meine Seele eine Hüpfer machen lässt
- in meiner Arbeit ist nicht immer alles rosarot und auch die Welt scheint sich gerade eher auf die dunklen und düsteren Dingen zu fokussieren – Humor kann ein wundervoller Eisbrecher sein, um den Dingen auf den Grund gehen zu können, ohne daran zu zerbrechen
Meine Empfehlung für dich & deine eigene Werten
In einer Welt die immer unsicherer und komplexer wird und die sich immer weniger in schwarz und weiß, gut und richtig, entweder … oder … einteilen lässt, ist die Arbeit mit den eigenen Werten super hilfreich und lohnenswert. Wenn du dir bisher noch unsicher bist, was deine eigenen individuellen Werte sind und vor allem, was sie für dich bedeuten, dann lade ich dich ein, dir 30 – 60 Minuten Zeit zu nehmen und dich mit Offenheit und Neugierde auf Entdeckungsreise zu begeben. Die folgende Übung unterstützt dich dabei.
- Lade dir eine Werteliste aus dem Internet herunter.
- Schreibe alle Werte, die mit dir in Resonanz gehen (denen du also zustimmen würdest) handschriftlich von der Liste ab.
- Handschriftlich deswegen, weil beim Schreiben mit dem Stift auf den Papier bestimmte Verbindungen im Gehirn aktiviert werden, die dir eine größere Klarheit schenken.
- Reduziere in einem höchsten Schritt deine Liste auf deine 10 wichtigsten Werte. Hier kannst du einzelnen Werte als Gruppe zusammenfassen, weil sie etwas Ähnliches für dich bedeuten.
- Nun reduzierst du diese 10 Werte auf deine 5 wichtigsten Werte. Hier kann dir die Frage helfen: Wenn du einen dieser Wert lebst, welchen der anderen Werte lebst du dann automatisch mit?
- Hinweis: Nur weil du dich an diesem Punkt gegen einen Wert entscheidest, heißt das nicht, dass du diesen Wert ablehnst. Es heißt lediglich, dass er nicht zu den 5 wichtigsten Werten gehört.
- Vielleicht helfen dir hier die Fragen: Was möchtest du leben? Was lebst du bereits? was erwartest du von anderen?
- In einem letzten Schritt kürze ich in der Regel ein weiteres mal auf meine 3 wichtigsten Werte mit der Fragestellung: Was macht mich aus? Was macht mich besonders?
Gewinne neue Erkenntnisse, wenn du deinen Wert zeichnest
Jetzt hast du deine 3 wichtigsten Werte. In meinen Ausführungen oben hast du schon gelesen, dass man Werte ganz unterschiedliche interpretieren kann. Nimm dir daher die Zeit, um zu definieren, was deine Werte für dich bedeuten. Du kannst das schriftlich machen, z.B. in deinem Journal. Oder du kannst auch die Kraft der Bilder für dich nutzen und deinen Wert, mit allem was er für dich bedeutet, zeichnen. Durch das Zeichnen erkennst du noch mal auf einer tieferen Ebene, was der Wert für dich mit sich bringt. Hier findest du eine genau Anleitung.