Kreativität Tools & Rituale

Bilder als Wegweiser für deine innere Klarheit

Katja Reetz sitzt zurückgelehnt auf einem Stuhl, vor ihr ihre #gedankenkritrzeleien Sie lacht aus vollem Halse.

Last Updated on 4. März 2025 by Katja Reetz Visualcoaching

Gedankenkritzeleien geben dir die Möglichkeit, dein Gedankenchaos zu sortieren

Schnapp dir Stift und Papier und los geht’s. Heute geht es deinem Gedankenchaos an die Wäsche und gleichzeitig aktivieren wir deine Kreativitätsenergie und sorgen für mehr innere Klarheit.

Entstanden sind die Gedankenkritzeleien zu einem Zeitpunkt, in dem ich selber feststeckte und mich gefragt habe, wie es mir gelingen kann, mich aus diesem Hamsterrad zu befreien. Alle Tipps und Tricks, die ich top gefunden habe, hatte ich zu dem Zeitpunkt schon durch und der Druck wurde gefühlt immer höher. Und von irgendwo her tauchte der Gedanken auf, dass die Antwort in mir selber liegt.

Schön und gut. Nur wie komme ich ran an die Antwort? Wie mache ich sie sichtbar? Mit dieser Frage bin ich gestartet, habe mir Stift und Papier geschnappt und angefangen, alles was in meinem Kopf war, aufs Papier zu bringen. Nicht linear. Sondern genauso chaotisch, wie sich meine Gedanken zu dem Zeitpunkt eben angefühlt haben. Nach und nach verdichtetet sich das Thema und mit jeder Linie bin ich der Antwort auf meine Fragen näher gekommen.

Das war die Geburtsstunde der #Gedankenkritzeleien…. Hier findest du eine Zusammenfassung der wichtigsten Schritte, die du gehen kannst, wenn du dich auch gerade stucked fühlst.

Beispiel einer Gedankenkritzelei mit Spiralen und bunten Kringeln, im Hintergrund ist eine Tasse und ein Stift zu erkennen.
Beispiel einer Gedankenkritzelei, die im Rahmen eines Workshops entstanden ist. Wie du siehst brauchst du keinerlei Zeichenerfahrung, um dieses Tool für dich zu nutzen.

Ausgangssituation / Problem

In der Regel sehnen wir uns immer dann besonders stark nach Klarheit, wenn wir in komplexen Situationen feststecken. Genau diese Komplexität führt dazu, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen und uns immer und immer wieder im Kreis drehen, ohne dass sich etwas an der Ausgangssituation verändert.

  • du bist überfordert
  • die Gedanken wirbeln kreuz und quer durch deinen Kopf
  • deine Situation fühlt sich unüberschaubar und aussichtslos an
  • du fühlst dich hilf- und/oder ratlos
  • du fühlst dich in die Ecke getrieben und statt eine Entscheidung zu treffen, hälst du einfach nur aus
  • du bis erschöpft und müde vom Kämpfen, weil du schon so viel versucht hast zu bewegen – ohne erkennbaren Erfolg
  • du weißt nicht wo dir der Kopf steht und hast keine Ahnung, wo du anfangen sollst
  • du beruhigst dich damit, dass alles gar nicht so schlimm ist
  • du zweifelst an dir und deinen Fähigkeiten

Zeit das Gedankenkarusell zu stoppen und für Klarheit zu sorgen

Visualisierung / Sketchnote zu den Gedankenkritzeleien, die die 4 einzelnen Schritte sichtbar macht, die dazu gehören.
Visualisierung der einzelnen Schritte, um mit den #Gedankenkritzeleien mehr Klarheit für dich zu finden.

Das, was ich dir jetzt vorschlage ist so einfach wie überzeugend zugleich. Es braucht lediglich deine Entscheidung und deine Offenheit, dich darauf einzulassen.

1. Sammle alles, was dir gerade durch den Kopf geht

Du schnappst dir ein Blatt Papier und einen Stift und sammelst alles, was dir gerade durch den Kopf geht.

Achtung! Lege das Blatt unbedingt im Querformat vor dich hin und fange in der Mitte mit dem ersten Gedanken an. Ergänze dann Gedanke um Gedanke ganz intuitiv dort, wo es es sich für dich stimmig anfühlt. Auf deinem Blatt Papier entsteht so eine Art Mindmap. Die hilft dir dabei deine Gedanken frei fließen zu lassen, statt sie in eine lineare Form zu pressen und womöglich zu priorisieren.

Wenn du das Gefühl hast, erst einmal alles, was gerade präsent ist, auf dem Papier festgehalten zu haben, geht es weiter zu Schritt 2.

2. Sortiere deine Gedanken

Um deine Gedanken zu sortieren schnappst du dir nun eine Hand voll farbiger Stifte. Alles, was für dich zusammengehört markierst du in einer Farbe deiner Wahl, so dass farbige Gruppierungen entstehen. Vielleicht fallen dir auch Kategorien ein, nach denen du die einzelnen Aspekte kategorisieren kannst?

Mögliche Kategorien können sein:

  • gut / schlecht
  • realistisch / unrealistisch
  • günstig / teuer
  • kurzfristig / langfristig
  • betrifft mich alleine / betrifft mich UND andere
  • Fürsprecher, Unterstützer / Verhindere, Ablehner
  • fühlt sich warm und weich und weit an / fühlt sich eng und, drückend und kalt an

Guck’ welche Kategorien sich für dich und deine Gedanken stimmig anfühlen und fühl’ dich frei, eigenen Kategorien zu finden.

Wenn du den Großteil deiner Gedanken sortiert hast oder sich das Gefühl einstellt, dass sich ein Thema als Priorität abzeichnet, geht es weiter mit Schritt 3.

Ein Arbeitstisch mit verschiedenen Materialien: Neuland-Marker, Skizzenhefte und Übungsblätter, Gläser. Links erkennt man eine Hand, die zeichnet.
Vertraue auf den Prozess und taste dich Schritt für Schritt voran.

3. Arrangiere deine Gedanken auf einem Blatt Papier

Bis hierhin hast du deine Gedanken gesammelt, geordnet bzw. strukturiert. Jetzt geht es ums das Arrangieren auf dem Papier.

Schnapp dir ein neues Blatt Papier und lege es im Querformat für dich hin. Bestenfalls hat sich bereits ein Thema aus deinem Gedankenchaos beim Sortieren herauskristallisiert. Sollte das nicht der Fall sein, entscheide dich JETZT und SPONTAN für eines deiner Themen. Denn jetzt wird gekritzelt.

Stelle dir dafür folgende Fragen:

  • Wo auf dem Papier möchtest du das Thema platzieren? Zentral? In einer der Ecken? Am unteren oder am oberen Rand?
  • Wie groß ist das Thema für dich? Nimmt es die ganze Seite ein? Die halbe Seite? Oder ist es ganz winzig klein?
  • Welche Farbe(n) hat dein Thema?
  • Welche Form oder welches Symbol fallen dir spontan zu deinem Thema ein? Zeichne es auf. Es muss nicht toll aussehen, was du zeichnest. Wichtig ist nur, dass es für dich als Symbol oder Form zu erkennen ist.
  • Kannst du dich selbst in Form einer kleinen Strichfigur zu deinem Thema verorten? Stehst du über deinem Thema? Zieht es dich ganz in die Nähe? Oder möchtest du den Anstand zwischen dir und dem Thema so groß wie möglich gestalten und brauchst ggf. sogar ein zweites Blatt Papier?
  • Gibt es noch anderen Personen, die im Zusammenhang mit diesem Thema eine Rolle spielen? Wo stehen sie?
  • Spür’ immer wieder nach, ob sich das, was da Schritt für Schritt auf dem Papier entsteht, stimmig anfühlt? Welche Gefühle tauchen in dir auf? Spürst du an der ein oder anderen Stelle einen Widerstand? Oder zieht es dich zu einer ganz bestimmten Stelle auf deinem Papier besonders hin?
  • Ergänze abschließend alles, was du ergänzen möchtest, bis sich dein Bild für dich in sich stimmig anfühlt. Fühl dich frei, bestimmte Bereiche zu übermalen, durchzustreichen oder zu überkleben, wenn sich das für dich richtig anfühlt.

Und durch solche Kritzeleien soll Klarheit entstehen?

Ja. Durch solche Kritzeleien entsteht Klarheit und du findest einen Stopp-Schalter für dein Gedankenkarusell. Ist das nicht schön???? Der Grund hierfür: Du stärkst in diesen Momenten deine Präsenz.

Während der Kritzelei ist dein Verstand damit beschäftigt, nichts zu vergessen und zu übersehen, tolle Kategorien zu finden und dann auch noch die passenden Bilder. So kann er sich nach und nach beruhigen (zumindest dann wenn du es dir erlaubst). Deine Intuition, dein höheres Ich, das Universum oder wie auch immer du es nennen magst, kann die Führung übernehmen.

Du nimmst eine andere Perspektive ein und tauchst ganz ein in den Augenblick. So wirst du dir deiner Gedanken, Gefühle und deiner Emotionen bewusst. Auch hier gibt es ein ACHTUNG! Falle nicht in die Bewertung. Es geht zunächst nur darum, den Prozess des Kritzelns in den Fokus deiner Wahrnehmung zu stellen und dadurch so neutral wie möglich zu beobachten

Es zeigt sich oft schon durch die ersten beiden Schritte Klarheit und es zeichnen sich Prioritäten ab. Du erkennst: Darum geht es wirklich. Alles andere ist Ablenkung oder Beiwerk. Stichwort: Illusionen. Ein letzter Schritt, Schritt Nur. 4, unterstützt dich bei diesem Prozess.

4. Reflektiere das, was auf dem Papier entstanden ist

Wenn du mit deinem Bild zufrieden bist, erst dann, lädst du deinen Verstand wieder ein. Er darf nun mit seinem Blick reflektieren und auswerten, was sich auf dem Papier gezeigt hat. Hilfreiche Fragen hierfür sind:

  • Was mag ich an meiner Zeichnung? Was irritiert mich? Was überrascht mich?
  • Gibt es eine Stelle in meinem Bild, zu der es mich ganz besonders hinzieht?
  • Gibt es eine Stelle in meinem Bild, die ich am liebsten ungeschehen machen möchte?
  • Welche Gefühle / Gedanken sind während des Kritzelns aufgetaucht?
  • Wenn ich meinem Bild einen Titel geben sollte, dann würde er …. lauten.

Gerne kannst du auch Jemandem dem du vertraust, dein Bild zeigen und fragen, was er / sie darin entdeckt. Lass’ dich überraschen. Vielleicht taucht dadurch etwas auf, was ein wichtiger Schlüssel für dich ist.

Gedankenkritzelei zum Thema Verantwortung, die die unterschiedlichen Formen von Verantwortung zeigt und für Klarheit gesorgt hat.
Dieses Bild zeigt meine allererste Gedankenkritzelei zum Thema “Verantwortung”. Sie hat mir deutlich gemacht, warum ich mich immer wieder in Verantwortlichkeiten verliere, warum es wichtig für mich ist Verantwortung sinnvoll zu verteilen und wie mir das gelingen kann.

Wie du deine Erkenntnisse ins Leben integrieren kannst

Alles was auf dem Papier entstanden ist, hat dir neue Erkenntnisse und damit Klarheit geschenkt. Besonders dann, wenn du deinen Fokus auf den Prozess des Kritzelns gelegt hast. Der erste Schritt bzw. die ersten 4 Schritte 😉 sind damit getan. Oft bleibt die Menschen an diesem Punkt stecken oder geben sich damit zufrieden. Dabei beginnt die Reise ab hier, noch spannender zu werden 😉

Voraussetzung für mehr Klarheit im Leben

Du hast gekritzelt und auf dem Papier deine Themen hinter den Themen sichtbar gemacht und erkannt. Dadurch hast du quasi mit Netz und doppeltem Boden auf dem Papier erprobt, was du nun auf dein Leben übertragen kannst. Du hast identifiziert, was momentan deine Priorität ist. Du hast erkannt wer oder was alles an diesem Thema dran hängt. Du hast ein Gefühl dafür entwickelt, was an diesem Thema ggf. Widerstand in dir hervorruft, genauso wie du ein Gefühl dafür entwickelt hast, was der nächste Schritt ist, den es zu gehen gilt.

Und genau das darfst du jetzt tun. Gehe diesen nächsten Schritt. Er muss nicht groß sein. Wenn es dich unterstützt, probiere gerne aus, wie sich dieser Schritt anfühlt, wenn du ihn zunächst auf dem Papier gehst. Aber dann gehe ihn.

Ich wünsche dir ganz Viel Spaß dabei. Teile gerne in den Kommentaren, für welchen ersten Schritt du dich entschieden hast. Das unterstützt dich dabei, ihn auch tatsächlich zum gehen.

Deine Katja 🖍

P.S.: Du hast Lust die Gedankenkritzeleien für dich zu nutzen, bist aber unsicher, ob du das alleine für dich hinbekommst? Dann melde dich zu einem der nächsten Online-Gedankenkritzelei an oder komm im Oktober mit zum YinYoga trifft Gedankenkritzeleien Retreat. Hier kannst du richtig eintauchen, aufräumen und auf allen Ebenen für Klarheit sorgen.

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